HDR Fotografie – Mein erster Versuch
Lange war ich skeptisch und es war ein bisschen wie ein Virus. Es verging kein FotostammtischFFM Live Treffen ohne das ich nicht mindestens ein Bild zu sehen bekam, dass mit einer HDR Software nachbearbeitet wurde. In fast jeder Fotozeitschrift wurde diese Thema aufgegriffen und in entsprechenden Fotoserien dokumentiert. Ich halte mich eigentlich für einen Foto Puristen, der an vielen Bildern gefallen findet die out of the Camera präsentiert werden oder nur leicht nachbearbeitet wurden. Ich selber habe mich mit dem Thema HDR Fotografie bislang stark zurück gehalten.
Am letzten Fotostammtisch Live Treffen im November, hielt Paul Marx, der zum Moderatoren Team des FotostammtischFFM gehört einen kleinen Vortrag zu diesem Thema „HDR Fotografie“. Da ich schon viel darüber gelesen habe, war das für mich eigentlich nichts neues. Aber Paul Marx hat sich die Mühe gemacht, seinen Vortrag sehr praktisch auszulegen. Er enthielt auch eine Live Demo, in der er zeigte, wie man mit der Software Photomatix PRO (Andere hat er natürlich auch genannt), mit einfachen Schritten ein HDR Bild erstellen kann. Mich hat das stark inspiriert, was mich dazu bewegte, mir diese Software zu kaufen und hier einmal einen Test zu fahren.
Hier mein erster Erfahrungsbericht HDR Fotografie
Die Kamera sollte auf einem Stativ stehen, auch wenn die Software in der Lage ist kleinere Unregelmäßigkeiten im Bildschnitt auszugleichen. Denn um ein HDR Foto zu erstellen, benötigt man idealer weise mindestens 3 unterschiedlich belichtete Bilder vom gleichen Motiv. Ich habe für meinen ersten Test meine Kamera einfach mal auf meinem Balkon aufgestellt und habe den relativ langweiligen Ausblick (Ich wohne leider nicht im 48 Stock am Central Park in New York!) als Motiv gewählt.
Die Belichtungsreihe zum Erstellen eines HDR Fotos
Die Kamera habe ich auf Manuel (M) gestellt. Ich habe mir eine fixe Blende (A) gesetzt und mit der Zeit (S) die Belichtung beeinflusst. Die Blende dazu zu verwenden wäre nicht ratsam, da sich dabei die Schärfentiefe verändert. Ein HDR Software rechnet später die Serie zusammen, hierbei sollte die Schärfentiefe gleich bleiben. (Wichtig, auch der Fokus sollte bei der Serie fixiert werden)
Ein Bild habe ich stark unterbelichtet, ein weiteres Bild normal belichtet und das letzte Bild, stark überbelichtet. Die Ergebnisse waren schon im Kamera Display ernüchternd, langweilig und wirken fade und flach. Blödes Motiv, komischer Himmel, schlechtes Licht, was soll nun eine HDR Software daraus machen? Ich war skeptisch!
HDR_TEST_Ausgangsbild_1
HDR_TEST_Ausgangsbild_2
HDR_TEST_Ausgangsbild_3
Photomatix PRO kommt zum Einsatz
Im Anschluss habe ich die dreier Serie per Drag and Drop in mein Brandneues Photomatix PRO (Mac Version) geladen. Hier müssen im ersten Schritt ein paar Einstellungen gemacht werden wie, Ausgangsbilder Ausrichten, Merkmalbasiert, Geisterbilder reduzieren und noch ein bisschen die Rauschreduzierung einstellen sowie Chromatische Abberation reduzieren. Beim Klick auf Vorverarbeiten, fängt die Software dann auch gleich an zu arbeiten.
Photomatix PRO richtet nun schon automatisch die Bilder aus und bietet mir an, sogenannte Geisterbilder (Störende Elemente wie Menschen oder z.B. Vögel – die sich bewegen – am Himmel) per Maus Auswahl zu eliminieren. Ein Klick danach auf OK, liefert dann das erste Ergebnis. Offengestanden hat mich das, was die Software mir hier im ersten Step anbietet schon vom Hocker gehauen. Es öffnet sich ein Vorschaufenster und ich habe hier noch eine Vielzahl von weiteren Filtern wie z. B. Enhancer – Gleichmäßig, Malerisch S&W oder Grunge. In jedem Filter lassen sich dann ganz individuell Stärke, Farbsättigung, Helligkeit oder auch Tonwerte und Farbe weiter einstellen.
HDR_TEST_Ergebnis
HDR Fotografie doch ein Virus
Ich muss zugeben, mein Ergebnis wirk surreal, fast wie ein Gemälde. Mein Fazit: Nicht jedes Motiv eignet sich für diesen sehr starken Effekt. Jedoch lassen die Filter und die Einstellungen auch ganz zurückhaltenden Ergebnisse zu, so das einfach nur dunkle Bereiche besser belichtet und zu helle Bereiche entsprechend natürlicher dargestellt werden. Die Farbsättigung lässt sich auch wieder abmildern. Am Ende entsteht dann ein ganz normal wirkendes Bild, das einfach schön gleichmäßig belichtet ist.
Mich hat nun doch so ein bisschen der HDR Virus gepackt und ich werde sehr bald wieder auf Motiv Safari gehen. Und, ich finde den Blick von meinem Balkon nun doch nicht mehr so unspektakulär.
Anmerkung vom Autor:
Ich bin mir sicher, das auch andere HDR Software Produkte tolle Ergebnisse liefern. Ich habe mich für Photomatix PRO entschieden und für diesen Bereicht genutzt! Es wäre spannend andere HDR Software Produkte mal miteinander zu vergleichen. Welche Erfahrungen habt Ihr dazu gemacht? Ich freue mich auf euer Feedback!
Karsten Hölck
Gründer und Gruppenmoderator vom FotostammtischFFM
www.fotostammtischffm.de
http://www.facebook.com/FotostammtischFFM